www.deutsches-marinearchiv.de | 1848 - 1852 | Letzte Änderung: 20.01.2010 |
Marine des Deutschen Bundes
Reichsflotte
1848 - 1852
Während der Einigungsbestrebungen der deutschen Staaten kam der Gedanke einer gemeinsamen Flotte auf. Nach der Blockadeerklärung Dänemarks gegen die deutschen Küsten sowie der Einvernahme Schleswigs und Holsteins durch die Dänen wurden die Planungen forciert und umgesetzt.
04.06.1848 Die Nationalversammlung in Frankfurt beschloss die Bildung eines Marineausschusses, der die Schaffung einer Flotte zur Sicherung der Handelsschiffe und der Küsten vorschlug.
30.10.1848 Die Nationalversammlung beschloss die
Einrichtung zweier Marinebehörden:
- Marineabteilung (dem Handelsministerium untergeordnet)
- Technische Marinekommission (unter Prinz Adalbert von
Preußen, ab 02.49 Brommy)
Die Kommission unter Brommy hatte sich für die
Beschaffung folgender Schiffe entschieden:
- 5 Dampffregatten
- 15 Segelfregatten
- 20 Dampfkorvetten
- 10 Radavisos
- 5 Schoner
- 80 Kanonenschaluppen
Die Schiffe mussten u.a. im Ausland gekauft werden, obwohl
eigentlich das Geld fehlte. So wurden auch Handelsschiffe genommen, die
umgerüstet wurden. Auch das Personal für die Schiffe konnte nicht ohne
weiteres beschafft werden.
Trotz vieler Probleme gelang es dem Admiral, bis 1852 eine kleine Streitmacht
aufzubauen:
- 3 Dampffregatten (Barbarossa, Erzherzog
Johann, Hansa)
- 2 Segelfregatten (Deutschland, Eckernförde)
- 6 Dampfkorvetten (Bremen, Frankfurt,
Hamburg, Lübeck,
Der Königliche Ernst August, Großherzog
von Oldenburg)
- 27 kleine Fahrzeuge
Am 2.4.1852 beschloss die Bundesversammlung die Auflösung der Flotte. Preußen erhielt als Ausgleich für die geleisteten Zahlungen die Fregatten Barbarossa und Eckernförde. Die übrigen Schiffe wurden zum größten Teil weit unter Wert versteigert.
Am 30.6.1853 wurde Konteradmiral Brommy offiziell verabschiedet. Damit endete die kurze Geschichte der deutschen Reichsmarine.
Weitere Detailinformationen:
Einsatz im Krieg gegen Dänemark
Weiterführende Literatur:
Giese, Fritz: Kleine Geschichte der deutschen Flotte, Haude & Spenersche Verlagsbuchhandlung, Berlin, 1965
Hansen, Hans Jürgen: Die Schiffe der deutschen Flotten 1848-1945, Urbes Verlag, Gräfelfing, 1973
Hildebrand, Hans H. / Henriot, Ernest:: Deutschlands Admirale 1849-1945, Biblio-Verlag Osnabrück, 1988, 3 Bände
Hildebrand, Hans H. / Röhr, Albert / Steinmetz, Hans-Otto: Die deutschen Kriegsschiffe, 10 Bände, Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg
Kroschel, Günter / Evers, August-Ludwig: Die deutsche Flotte 1848-1945, Verlag Lohse-Eissing, Wilhelmshaven, 1986
Rhades, Dr. Jürgen: Die deutsche Marine in Vergangenheit und Gegenwart, Wilhelm Köhler Verlag, Minden, 1968
Röhr, Albert: Deutsche Marinechronik, Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg/Hamburg, 1974
Schulze-Wegener, Guntram: Deutschland zur See, E.S.Mittler & Sohn, Hamburg, 1998
Strohbusch, Erwin: Kriegsschiffbau seit 1848, Führer des Deutschen Schiffahrtsmuseums Nr. 8
Witthöft, Hans Jürgen: Lexikon zur deutschen Marinegeschichte, Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford, 1977