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Weisung 2008

 

Quelle: http://www.marine.de/fileserving/PortalFiles/02DB070000000001/W27EEFRL093INFODE/JaWe_2008.pdf

 


Inspekteur der Marine

Jährliche Weisung Marine 2008

(JaWeM 2008)

 

Verteiler

BETREFF Jährliche Weisung Marine 2008

DATUM Bonn, Dezember 2007

Das zu Ende gehende Jahr war für die Marine von erfolgreichen Einsätzen und von Weichenstellungen für

die Zukunft bestimmt. An Einsätzen wie UNIFIL, Enduring Freedom und Active Endeavour haben 2007

durchschnittlich über 1400 Soldatinnen und Soldaten der Marine teilgenommen. Der Anteil der Marineangehörigen

an Einsätzen und einsatznahen Verpflichtungen lag auch 2007 weit über dem Durchschnitt der

Streitkräfte.

An UNIFIL sind erstmals Kräfte beider Flottillen und der Marineflieger annähernd gleichmäßig beteiligt, und

der Stab generiert sich zum Teil aus den Einsatzstäben. Die Personalergänzung trägt in zunehmendem

Maße dazu bei, die Abwesenheit für besonders belastete Soldatinnen und Soldaten zu verringern. Das zeigt,

dass sich die Strukturentscheidungen der letzten Jahre bewähren, jedoch bleibt die Belastung insgesamt

hoch.

Fortschritte gab es auch bei der materiellen Ausstattung der Marine. Erstmals ist die P-3C Orion in der

Operation Active Endeavour eingesetzt worden. In den nächsten Monaten werden fünf Korvetten der Klasse

130 in Dienst gestellt. Der Vertrag über vier Fregatten der Klasse 125 wurde abgeschlossen und für 2008

streben wir die parlamentarische Billigung für einen dritten Einsatzgruppenversorger an. Die nächsten wesentlichen

Projekte, deren Realisierung die Marine verfolgt, sind der MH-90 und die mittlere Überwasserkampfeinheit

der Klasse K 131.

Jetzt gilt es, den Blick weiter nach vorn zu richten. Im Rahmen der Transformation der Bundeswehr wird es

im kommenden Jahr darauf ankommen, Antworten zu finden auf neue Entwicklungen wie demografischen

Wandel, neue technische Möglichkeiten und geänderte konzeptionelle Anforderungen in unserem Umfeld.

Diese Weisung richtet sich an den Führungsstab der Marine, das Flottenkommando und das Marineamt. Sie

dient darüber hinaus der Information aller Marineangehörigen. Ich erwarte, dass sie durch die Vorgesetzten

in der Marine erläutert und durch ebenengerechte Zielvorgaben und Maßnahmen ergänzt wird. Zugleich

kommt es mir darauf an, in Öffentlichkeit und Politik das Verständnis für die Abhängigkeit unserer Sicherheit

und unseres Wohlstandes von der See zu fördern. Das ist Aufgabe aller Angehörigen der Marine.

Die mit dieser Weisung festgelegten Ziele sind sehr ehrgeizig. Sich herausfordernden Aufgaben zu stellen,

zeichnet die Marine und ihre Angehörigen aus. Das haben unsere Männer und Frauen in den zurückliegenden

Jahren des Umbaus unter hoher Einsatzbelastung bewiesen. Ich vertraue auch weiterhin auf Ihre

Mitarbeit und appelliere an Sie, gemeinsam für die Sicherheit unseres Landes und die Zukunft der Marine

alle erforderlichen Aufgaben anzupacken.

Wolfgang Nolting

Vizeadmiral

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Fontainengraben 150, 53123 Bonn

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BMVgInspM@bmvg.bund.de

Wolfgang E. Nolting

Inspekteur der Marine

 

 

Jährliche Weisung Marine 2008

(JaWeM 2008)

 

1. Einleitung

(1) Die Marine trägt zum Fähigkeitsspektrum der Bundeswehr bei, indem sie die freie

Nutzung der See sicherstellt. Dabei bilden nach Vorgabe des Weißbuchs 2006 die militärische

Handlungsfähigkeit als Expeditionary Navy und die Fähigkeit zum Schutz

Deutschlands vor Bedrohungen auf und von See auch weiterhin die Schwerpunkte ihrer

Weiterentwicklung.

(2) Beide sind eng miteinander verbunden. Die See bildet einen zusammenhängenden

maritimen Wirkraum von den eigenen Küstengewässern über die Hohe See bis zu den

Küstenzonen fremder Einsatzgebiete. Die Sicherung und der Schutz von Seewegen

und Küsten dienen gleichermaßen der Sicherheit des Seeverkehrs und der Operationsfreiheit

der eigenen und verbündeten Streitkräfte. Sie sind Voraussetzung, um die

See vor fremden Küsten als eine Basis für streitkräftegemeinsame Operationen nutzen

zu können.

(3) Für die Weiterentwicklung der Marine sind Einsatzfähigkeit, der Beitrag zu

streitkräftegemeinsamen und multinationalen Operationen und Interoperabilität die bestimmenden

Faktoren.

 

2. Absicht

(4) Der eingeschlagene Weg zur Weiterentwicklung der Marine ist im Jahr 2008

fortzusetzen. Sie muss befähigt bleiben, einen wesentlichen Beitrag zur militärischen

Handlungsfähigkeit und zur maritimen Sicherheit Deutschlands und seiner Verbündeten

zu leisten. Auf dieser Basis ist die Marine zukunftsfähig auszurichten.

(5) Für den Schutz von Seewegen und Küsten bildet das Thema Maritime Sicherheit

den Schwerpunkt der konzeptionellen Weiterentwicklung. Es ist unter Berücksichtigung

internationaler und ziviler Entwicklungen weiter zu untersuchen, um Folgerungen für

notwendige Fähigkeiten und Mittel der Marine zu ziehen.

(6) Im Mittelpunkt der Überlegungen zum Ausbau der Expeditionary Navy steht der

konzeptionelle Ansatz „Basis See“. Die Konzeptionellen Grundvorstellungen Basis See

sind streitkräftegemeinsam weiterzuentwickeln, um Ableitungen für künftige Fähigkeiten

und Mittel zu erarbeiten.

(7) Auf Grundlage von festzulegenden Zielfähigkeiten der Marine für einen langfristigen

Planungshorizont (2025+) sind die Strukturen der künftigen Ausstattung der Marine

(Zielausstattung) so abzuleiten, dass bis zum Jahresende Folgerungen in allen Planungskategorien

gezogen werden können. Das dient den strategischen Zielen der Regeneration

der Flotte und der Bereitstellung maritimer Fähigkeiten auch für den streitkräftegemeinsamen

Ansatz.

(8) Dabei kommt es darauf an, die Marine zukunftsfähig so aufzustellen, dass das für

die jeweils aktuellen Aufgaben benötigte Personal geworben, ausgebildet und für den

längeren Dienst in der Marine gewonnen werden kann.

 

3. Ziele und Maßnahmen

3.1. Maritime Sicherheit

(9) Für Deutschlands wirtschaftliche Prosperität und soziale Stabilität ist die freie und

ungehinderte Nutzung der See von vitaler Bedeutung. Das Wissen um diese Abhängigkeit

ist in unserer Bevölkerung nur gering ausgeprägt. Die Stärkung des maritimen

Bewusstseins ist deshalb ein strategisches Ziel der Marine und Aufgabe aller in ihr

Verantwortlichen.

(10) Das Weißbuch 2006 weist der Marine eine besondere Verantwortung für den

Schutz der Küstengewässer und Seeverbindungslinien Deutschlands und seiner Verbündeten

zu. Ziel ist es, die für den Beitrag zur maritimen Sicherheit erforderlichen Fähigkeiten

zu identifizieren und sicherzustellen. Sie umfassen das Spektrum von der

Lagebilderstellung bis zum Schutz der Schifffahrt gegen militärische Bedrohung.

(11) Die Marine unterstützt die Neugestaltung der maritimen Sicherheitsarchitektur in

einem multinationalen, ressortübergreifenden Ansatz. Ein Schwerpunkt dabei ist die

Vernetzung maritimer Lagebilder. Ausgangspunkt dafür ist ein verbessertes eigenes

Lagebild, in das alle für die Marine verfügbaren Informationsquellen zu integrieren sind.

Über die gegenwärtige Beteiligung am italienischen Virtual Regional Maritime Traffic

Centre hinaus ist die Zusammenarbeit auf vergleichbare Systeme vorrangig im Ostseebereich

und im deutschen Küstengebiet zu erweitern.

(12) Die mit der Entwicklung dieser Fähigkeit verbundenen Fragen sind beim Symposium

See- und Seeluftstreitkräfte 2008 „Herausforderung: Maritime Sicherheit“ zu untersuchen.

Weitere Erkenntnisse sind im Rahmen von Concept Development and Experimentation

(CD&E) aus dem Vorhaben „Information Protector 07“ zu ziehen. Die

vielfältigen multinationalen Initiativen von NATO, EU und nationalen und internationalen

Partnern sind ebenso zu berücksichtigen wie der nationale Ansatz der Vernetzten

Sicherheit.

(13) Zur maritimen Sicherheit sind Konzeptionelle Grundvorstellungen (KGv) zu erarbeiten,

aus denen die für die maritime Sicherheit erforderlichen Fähigkeiten und Mittel der

Marine abzuleiten sind.

 

3.2. Basis See

(14) Der Generalinspekteur hat am 12. Dezember 2007 die streitkräftegemeinsam

erarbeiteten KGv “Die See als Basis für streitkräftegemeinsame Operationen – Basis

See” erlassen. Auf ihrer Grundlage sind die für Operationen vor fremden Küsten

erforderlichen Fähigkeiten für streitkräftegemeinsame und multinationale Operationen

abzuleiten. Das schließt das Erarbeiten konzeptioneller Grundlagen für eine Gesicherte

Militärische Seeverlegefähigkeit (GMSV) ein.

(15) Für die streitkräftegemeinsame Entwicklung von Fähigkeiten zur Führungsunterstützung

oder zum Schutz von Einheiten auch im Rahmen von Basis See ist die Teilnahme

an den CD&E-Vorhaben „Führen von See“ und „Common Shield 08“ einschließlich der

„Harbour Protection Trials 08“ der NATO auszuplanen, sicherzustellen und auszuwerten.

(16) Für die Realisierung der erforderlichen Fähigkeiten sind neue technische Lösungen

wie begrenzt autarke, mobile Subsysteme in Abstützung auf variable Trägerplattformen

zu untersuchen.

 

3.3. Langfristige Zielvorstellungen und Zielausstattung der Marine

(17) Für die Weiterentwicklung der maritimen Fähigkeiten der Bundeswehr sind langfristige

Zielvorstellungen Marine vorrangig aus den KGv Basis See und den konzeptionellen

Überlegungen zur maritimen Sicherheit zu entwickeln. Dabei sind die konzeptionellen

Grundlagen der Bundeswehr wie die Einteilung in Kräftekategorien zu beachten.

Außerdem sind Konzepte der NATO, der EU und verbündeter Nationen und die unter

Ziffer 3.4. festgelegten Vorgaben für einzelne Fähigkeitsbereiche zu berücksichtigen.

(18) Zielvorstellungen und die daraus abzuleitende Zielausstattung Marine für den

langfristigen Planungshorizont dienen als marineinterne Grundlage für die Beteiligung

am streitkräftegemeinsamen Planungsprozess in der Gesamtverantwortung des

Generalinspekteurs der Bundeswehr.

(19) Die aus ihnen abzuleitenden Folgerungen für Personal, Ausbildung, Struktur und

Infrastruktur und für Forderungen an externe Leistungserbringer sind unter Berücksichtigung

gegenseitiger Abhängigkeiten in einem iterativen Prozess zu entwickeln.

 

3.4. Vorgaben für einzelne Fähigkeitsbereiche

(20) In die Untersuchungen sind unter anderem die Vernetzte Operationsführung

(NetOpFü), Überwasserkriegführung im Küstenraum, Seeminen- und Kampfmittelabwehr,

U-Jagd, Nachrichtengewinnung und Aufklärung (NG&A) und Theater Ballistic

Missile Defence (TBMD) mit einzubeziehen.

(21) Voraussetzung für die Zusammenarbeit im nationalen und multinationalen Rahmen

ist Interoperabilität. Erst sie befähigt zur NetOpFü. Auch 2008 beteiligt sich die Marine

an streitkräftegemeinsamen und multinationalen Übungs- und Testvorhaben, um

daraus Folgerungen für die eigene Weiterentwicklung in allen Fähigkeitsbereichen zu

ziehen.

(22) Zur Teilnahme an NetOpFü sind - schrittweise und eingepasst in die geplanten und

existenten streitkräftegemeinsamen Fähigkeiten - Verfahren, Abläufe und technische

Mittel für ein Informations- und Wissensmanagement der Marine zu etablieren. Streitkräftegemeinsame

und zivil-militärische Netzwerkbeziehungen sind zu untersuchen.

(23) Im Bereich der Überwasserkriegführung sind besonders solche Fähigkeiten und

Mittel zu untersuchen, die für die Abwehr von Bedrohungen aus der Küste benötigt

werden. An dieser Untersuchung ist das COE CSW zu beteiligen.

(24) Der Schutz des eigenen Küstenvorfelds und die Operationsfreiheit im fremden

Küstenräumen hängt von der Fähigkeit ab, der Bedrohung durch Seeminen und

andere Kampfmittel an der Schnittstelle See/Land zu begegnen. Dafür ist eine angemessene

Zielvorgabe zu entwickeln. Neue technologische Lösungen sind zu untersuchen

und in einem modularen Ansatz in bestehende Fähigkeiten zu integrieren.

(25) Gleichrangige Bedeutung kommt der Fähigkeit zur U-Jagd zu. Doktrinen, Einsatzgrundsätze

und -verfahren sind unter Konzentration auf den dreidimensionalen

U-Jagdverbund weiterzuentwickeln.

(26) Das Militärische Nachrichtenwesen muss im Wirkverbund zwischen den Mitteln im

Einsatzgebiet und der heimatgestützten Auswerteorganisation Informationsunterstützung

für operative Planungen zur Verfügung stellen. Das schließt organisatorische

Mittel der NG&A an Bord seegehender Einheiten mit ein. Die Systemarchitektur und

die technischen und organisatorischen Anforderungen sind in Zusammenarbeit mit den

Verantwortlichen des Fü S zu entwickeln.

(27) TBMD dient primär dem Schutz der Truppen im Einsatz, sie kann als Bestandteil

der Gesamt-BMD auch zum Schutz Deutschlands und des NATO-Territoriums beitragen.

2008 ist das angemeldete CD&E-Vorhaben „Frühwarnung und Zielvoreinweisung

im Rahmen der Flugkörperabwehr“ gemeinsam mit der Luftwaffe zu nutzen, um Grundlagen

für eine mögliche Fähigkeitserweiterung der Fregatten Klasse F 124 zu schaffen.

 

3.5. Vorgaben für die Planungskategorien Personal, Ausbildung, Struktur, Organisation

und Verfahren

(28) Parallel zu den langfristigen Überlegungen über die zukünftige Gestalt der Marine

sind schon 2008 in einzelnen Bereichen Entscheidungen zur Weiterentwicklung zu

treffen oder vorzubereiten.

(29) Bei auch weiterhin hohen Einsatzverpflichtungen ist die personelle Durchhaltefähigkeit

der Flotte zu sichern. Gleichzeitig sind Maßnahmen zu treffen, um dem sich abzeichnenden

demografischen Rückgang des Bewerberpotenzials entgegen zu wirken.

Um unsere Soldatinnen und Soldaten für längere Zeit in der Marine zu gewinnen, ist

die Vereinbarkeit von Familie und Dienst spürbar zu verbessern. In der Ausbildung

muss es auch darum gehen, Kompetenzen, die in aktuellen Einsätzen weniger gefordert

sind, für künftige Aufgaben als Basis unserer Professionalität zu erhalten.

(30) Um diesen komplexen Anforderungen zu genügen, müssen eingeleitete Projekte

fortentwickelt und neue Wege beschritten werden. Dazu gehören das „Konzept Personalergänzung

Flotte“, flexible Mehrbesatzungskonzepte und neuartige "Stützpunktnahe

Aus- und Weiterbildungszentren" mit moderner Ausbildungstechnologie. Ziel ist es,

Gesamtbesatzungen, Teams oder einzelne Soldatinnen und Soldaten an ihrem Standort

ohne zusätzliche Abwesenheit flottennah auszubilden.

(31) Auf Grundlage der 2007 in Kraft gesetzten „Einzelkonzeption Ausbildung in der Marine“

ist die Ausbildung fortlaufend an die sich ändernden Rahmenbedingungen anzupassen.

Dabei kommt es zunehmend darauf an, Individual- und Teamausbildung miteinander

zu verzahnen, um den Erfordernissen der Einsatzorientierung zu genügen.

(32) Im Projekt Marinehubschrauber 90 sind alle Maßnahmen zu ergreifen, die die Indienststellung

eines den Anforderungen der Marine entsprechenden Bordhubschraubers

in engem zeitlichen Zusammenhang mit dem Projekt Fregatte Klasse F 125 ermöglichen.

(33) Mit der Realisierung des Projekts Herkules wird die Marine über eine leistungsstarke

und bedarfsgerechte IT-Unterstützung im administrativen Bereich verfügen. Die

2008 beginnende Integrationsphase ist mit der eingesetzten Realisierungsstruktur Marine

aktiv zu unterstützen.

(34) Bei der Einführung von SASPF in die Marine geht es 2008 vorrangig darum, die

notwendigen Voraussetzungen für die Ablösung der logistischen Systeme in Nutzung

zu schaffen. Dazu gehört unter anderem die zügige und vollständige Erfassung und

Strukturierung der Stammdaten. Für schwimmende Einheiten und Verbände und auch

für verlegbare Anteile der Marineflieger und der Marineschutzkräfte sind Autarkielösungen

ohne permanente Anbindung an das ortsfeste Netzwerk zu realisieren.

(35) Vor dem Hintergrund der steigenden Kosten für die Beschaffung und Nutzung muss

sich die Marine in enger Abstimmung mit dem Bedarfsdecker neu positionieren. Die

Kompetenz des öffentlichen Auftraggebers für Forderung, Bewertung, Durchführung

und Qualitätssicherung von Rüstungsprodukten ist zu erhalten und wo nötig auszubauen.

Dazu sind Konzepte einer strukturierten Kommunikation aller Verantwortlichen

zu entwickeln. Die Ergebnisse der im Fü M eingerichteten Arbeitsgruppe „Realisierung

Fregatte Klasse F 125“ sind einzubeziehen.

(36) Dem Ziel des Kompetenzerhalts dient auch die Entwicklung eines Basis Führungsund

Waffeneinsatzsystems (Basis-FüWES). Zugleich sollen die Einsatzbereitschaft

vorhandener und künftiger Waffensysteme erhöht und die Kosten für Systempflege und

-änderung gesenkt werden. 2008 ist mit der Erarbeitung der entsprechenden „Abschließenden

Funktionalen Forderung“ zu beginnen.

(37) Neue wirtschaftliche Wege der Zusammenarbeit mit der gewerblichen Wirtschaft

sind zu erschließen und übergreifend darzustellen. Das umfasst Möglichkeiten der öffentlich-

privaten Partnerschaft (ÖPP) bis zur Schaffung eines Systems zur Instandsetzungsunterstützung

mit der Erprobung eines „Condition Monitoring“.

(38) 2008 kommt es auch darauf an, die neuen Unterstützungsmöglichkeiten des

Controlling, die sich aus der Implementierung der Balanced Scorecard (BSC) des

Inspekteurs der Marine und der Höheren Kommandeure der Marine in SAP ergeben,

und die Kosten- und Leistungsrechnung zu nutzen, um in der Marine noch besser zu

wirtschaften.

 

4. Schluss

(39) Professionalität in der Vorbereitung und Durchführung und kompetente Nachbereitung

jedes Einzelvorhabens auf und über See und an Land sind auch 2008 Markenzeichen

einer erfolgreichen Marine. Das schließt Führung mit Auftrag und kameradschaftliche

Anleitung aber auch konsequente Durchsetzung von Vorgaben im täglichen

Dienst ausdrücklich ein. Dabei kommt es darauf an, die Eigeninitiative unserer Soldatinnen

und Soldaten zu fördern und Innere Führung in einem Klima des Vertrauens zu

leben.

(40) Mit Offenheit für neue Gedanken und Wege und im kameradschaftlichen Dialog gilt

es, die Leistungsfähigkeit und Kompetenz der Marine mit den Belangen ihrer

Angehörigen auch unter anhaltend hoher Belastung in Einklang zu bringen. Nur so wird

es uns gelingen, die anspruchsvollen Vorgaben dieser Weisung in die Realität

umzusetzen.

 

V e r t e i l e r:

(Verteilung bis Bataillonsebene)

Führungsstab der Marine Intranet Fü M

Beauftragter des InspM für das MilNw der Marine elektronisch

(Fü S II 4)

Befehlshaber Flotte Glücksburg 65

Amtschef Marineamt Rostock 50

Führungsakademie der Bundeswehr - 7

Beauftragter des Inspekteurs der Marine an der

FüAkBw Hamburg / Leiter Fachbereich Führungslehre Marine

nachrichtlich:

Einsatzführungskommando der Bundeswehr Potsdam 5

Kommando FOSK Potsdam 3

Kommando Operative Führung Eingreifkräfte Ulm 3

Innenverteiler III elektronisch

Reserve 17

Gesamt 150

 


Weiterführende Informationen:

www.marine.de

 

 

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