www.deutsches-marinearchiv.de   Letzte Änderung: 18.01.2010

Schnellbootbegleitschiff

Gustav Nachtigal

Kiellegung  
Stapellauf 08.05.1940
Indienststellung 13.05.1944
Bauwerft John Cockerill S.A. Hoboken-Antwerpen
Schwesterschiff Hermann von Wißmann
Länge (ü.a. / KWL) 114,0 m
Breite 14,7 m
Tiefgang 6,01 m
Tonnage (norm./max.) 3.100 t / 3.700 t
Maschinenanlage 1 Burmeister & Wain - Dieselmotor
Leistung 3.800 PS
Geschwindigkeit 17 kn
Fahrbereich 10.000 sm bei 15 kn
Panzerung  
Bewaffnung 3 x 10,5 cm SK
6 x 3,7 cm Flak
10 x 2 cm Flak
Besatzung ? Mann
Kommandanten 05.44 - 06.44  KKpt.d.R. Bohm
Verbleib 14.06.44 westlich von Borkum durch Lufttorpedo versenkt

 


Namensherkunft:

Dr. Gustav Nachtigal
(23.02.1834 - 21.04.1885)

Gustav Nachtigal wurde am 23.2.1823 in Eichstedt/ Altmark geboren. Er war im 19.Jahrhundert ein bekannter Arzt und Afrikaforscher. Bis Mai 1884 war er Generalkonsul in Tunis. Am 19.5.1884 beauftragte ihn Bismarck, nach Westafrika zu fahren, um das Gebiet und die Deutschen dort unter den Schutz des Reiches zu stellen. Durch das Verhandlungsgeschick von dem nunmehrigen Reichskommissar Nachtigal und den Kaufleuten kamen weitere Gebiete von Togo und Kamerun hinzu. Dr. Gustav Nachtigal starb am 20.4.1885 an Bord der S.M.S. Möwe.

 


Geschichte:

Die spätere Gustav Nachtigal wurde in Belgien gebaut. Bei der Werft John Cockerill S.A. lief sie in Hoboken-Antwerpen am 08.05.1940 vom Stapel. Sie sollte als polnisches Motorfruchtschiff unter dem Namen Lewant II fahren. Im Mai 1940 wurde das unfertige Schiff von der deutschen Wehrmacht beschlagnahmt. Der Beschluss über den Weiterbau und die Verwendung wurde wegen des Kupfermangels erst Ende April 1942 getroffen. Am 13.5.44 folgte die Indienststellung durch Korvettenkapitän d.R. Bohm. Bereits am 14.6.44 wurde ein Lufttorpedo dem Schiff zum Verhängnis. Es sank westlich Borkum nur 32 Tage nach der Indienststellung.


Weiterführende Literatur:

Gröner, Erich: Die Schiffe der deutschen Kriegsmarine und ihr Verbleib 1939-1945, J.F.Lehmanns Verlag München, 1976

Hildebrand, Hans H. / Röhr, Albert / Steinmetz, Hans-Otto: Die deutschen Kriegsschiffe, 10 Bände, Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg

Kühn, Volkmar: Schnellboote im Einsatz 1939-45, Motorbuchverlag, Stuttgart

  

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