|
Letzte Änderung: 17.12.2016 |
Kapitänleutnant
Fregattenkapitän
d.R. (Bundesmarine)
Siegfried Wuppermann
geboren am 15.12.1916 in Berlin |
Beförderungen
und Auszeichnungen
10.09.36 Seekadett
(Ernennung)
01.10.36 Obermatrose
01.01.37 Oberstabsmatrose
01.05.37 Fähnrich zur See
01.07.38 Oberfähnrich zur See
01.10.38 Leutnant zur See
20.04.40 Eisernes Kreuz II.Klasse
28.05.40 Eisernes Kreuz I.Klasse
01.10.40 Oberleutnant zur See
16.12.40 Schnellboot-Kriegsabzeichen
03.08.41 Ritterkreuz als
Kommandant S 56
10.05.42 Italienisches Kriegskreuz mit Schwertern
21.05.42 Italienische Tapferkeitsmedaille in Bronze
05.12.42 Erinnerungsmedaille für den deutsch-ital. Feldzug in Afrika
24.01.43 Italienische Tapferkeitsmedaille in Silber
01.04.43 Kapitänleutnant
14.04.43 Eichenlaub
(226.) als Kommandant S 56
30.03.61 Korvettenkapitän
d.R.
14.09.65 Fregattenkapitän d.R.
Lebenslauf
Siegfried
Wuppermann wurde am 15. Dezember 1916 in Berlin geboren. Zunächst absolvierte
er einen dreimonatigen Einsatz beim Reichsarbeitsdient in Geldern. Anschließend
trat er am 3. April in die Kriegsmarine ein. Die infanteristische
Grundausbildung durchlief Wuppermann in der 1. Kompanie der II.
Schiffsstammabteilung der Ostsee.
Die
praktische Bordausbildung erfolgte zunächst auf dem Segelschulschiff Gorch Fock. Anschließend kam er am 13.
September 1936 an Bord des Leichten Kreuzers Emden. Am 1. Mai 1937 zum Fähnrich zur See befördert, folgten nun
die obligatorischen Lehrgänge für die Offiziersanwärter.
Ab dem 1.
April 1938 diente Wuppermann bei der 1. Schnellbootsflottille, wo er am 1. Juli
1938 zum Oberfähnrich zur See befördert wurde. Seit dem 1. Oktober 1938 Leutnant
zur See, kam er am 18. Dezember 1938 als Adjutant zur
Unterseebootsschulflottille.
Am 6. Februar
1939 kehrte Wuppermann zur 1. Schnellbootsflottille zurück, um S 20 als Kommandant zu übernehmen. Mit S 20 und S 25 unternahm er mit den Booten seiner Flottille Einsätze in Ost-
und Nordsee sowie vor Norwegen und im Kanal. Für seine Leistungen während der
Operation Weserübung – der Besetzung von Norwegen – erhielt er am 20. April das
Eiserne Kreuz 2. Klasse. Bereits am 28. Mai 1940 folgte die Verleihung des Eisernen
Kreuzes 1. Klasse.
Am 1. Oktober
1940 zum Oberleutnant zur See befördert, wechselte Wuppermann am 18. Dezember
1940 zur 3. Schnellbootsflottille, wo er mit S 60 erfolgreich im Kanal und in der Ostsee operierte. Mehrere
Kriegs- und Handelsschiffe konnte er versenken, so dass er am 3. August 1941 mit
dem Ritterkreuz ausgezeichnet wurde.
Von November
1941 bis zum Januar 1943 kam Wuppermann als Kommandant von S 56 im Mittelmeer zum Einsatz. Für die zahlreichen
Versenkungserfolge wurde ihm am 14. April 1943 als 226. Soldat der Wehrmacht das
Eichenlaub verliehen.
Zwischenzeitlich
war Wuppermann am 27. Januar 1943 zur Schnellboots-Schulflottille versetzt
worden, wo er als Ausbildungsleiter diente. Hier erfolgte am 1. April 1943 seine
Beförderung zum Kapitänleutnant. Am 14. September 1943 erhielt er den Auftrag,
in Eckernförde die 21. Schnellbootsflottille aufzustellen. Hierbei handelte es
sich um eine Einheit, die mit den kleinen „Leichten Schnellbooten“ (LS, 11,9 t)
ausgerüstet wurde. Im Dezember 1943 übernahm er zugleich die mit „Küsten-Schnellbooten“
(KS) aufgestellte 22. Schnellbootsflottille.
Am 27.
Februar 1944 wechselte Wuppermann zunächst in den Stab des Führers der
Schnellboote (F.d.S.) und am 4. August 1944 als
Abteilungsleiter zur Seekriegsleitung. Er besuchte die Marinekriegsakademie und
kehrte am 15. Februar 1945 in den Stab des F.d.S.
zurück. Noch am 30. März 1945 übernahm er die 1. Schnellbootsdivision im
Mittelmeer. Am 3. Mai 1945 geriet Wuppermann in Ancona in britische
Gefangenschaft, aus der er am 21. Juni 1946 entlassen wurde.
Auch der
Bundesmarine stand Wuppermann mit seiner Erfahrung zur Verfügung. Zwischen 1957
und 1968 absolvierte er mehrere Reserveübungen und avancierte zum
Fregattenkapitän der Reserve.
Siegfried
Wuppermann, einer der erfolgreichsten Schnellbootkommandanten des 2. Weltkriegs,
starb am 15. April 2005 in Osnabrück.
Weiterführende Literatur:
Dörr, Manfred: Die Ritterkreuzträger der Überwasserstreitkräfte der Kriegsmarine, Biblio-Verlag Osnabrück, 1995 u. 1996 (2 Bände)
Fellgiebel, Walter-Peer: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939-1945, Podzun-Pallas-Verlag Friedberg, 1986
Schaulen, Fritjof: Eichenlaubträger 1940-1945 (3 Bände), Pour le Merite, Selent, 2005
Scherzer, Veit: Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis, 2007
Stockert, Peter: Die Eichenlaubträger 1940-1945 (4 Bände), Verlag Friedrichshaller Rundblick, 1996
Witthöft, Hans Jürgen: Lexikon zur deutschen Marinegeschichte, Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford, 1977 (2 Bände)