www.deutsches-marinearchiv.de   Letzte Änderung: 12.03.2010

Konteradmiral

Ernst Lucht

geboren am:027.02.1896 in Süderende / Föhr

gestorben am: 02.11.1975 in Neumünster / Schleswig-Holstein

 

tabellarischer Lebenslauf

__.__.15 Eisernes Kreuz II.Klasse
19.04.16 Fähnrich zur See
17.09.17 Leutnant zur See
10.10.19 Schlesischer Adler II.Klasse
01.03.20 Verdienstabzeichen II.Marine-Brigade
10.01.21 Oberleutnant zur See
01.04.28 Kapitänleutnant
01.01.35 Korvettenkapitän
30.01.35 Ehrenkreuz für Frontkämpfer
02.10.36 Dienstauszeichnung IV.Klasse
02.10.36 Dienstauszeichnung III.Klasse
02.10.36 Dienstauszeichnung II.Klasse
01.04.38 Fregattenkapitän
15.09.39 Dienstauszeichnung I.Klasse
01.01.40 Kapitän zur See
03.01.41 Kriegsverdienstkreuz II.Klasse mit Schwertern
06.12.41 Kriegsabzeichen für Minensuch-, U-Boot-Jagd- und Sicherungsverbände
09.12.41 Komturkreuz des Ordens der Krone von Italien
17.12.41 Spange zum Eisernen Kreuz II.Klasse
20.04.42 Kriegsverdienstkreuz I.Klasse
11.08.42 Komturkreuz 1.Klasse mit Schwertern des finnischen Ordens der Weißen Rose
01.04.43 Konteradmiral
05.09.43 Eisernes Kreuz I.Klasse
09.11.44 Deutsches Kreuz in Gold
17.01.45 Ritterkreuz als KAdm., Befehlshaber der Sicherung der Nordsee
__.04.67 Bundesverdienstkreuz I.Klasse

 


Lebenslauf

Ernst Lucht wurde am 27.2.1896 in Süderende auf der Insel Föhr geboren. Am 7.8.1914 trat er in Schleswig als Kriegsfreiwilliger in das Infanterie-Regiment von Manstein (Schleswigsches) Nr. 84 ein und tat seinen Frontdienst in Frankreich. Vom 6.8.15 bis zum 23.10.15 absolvierte er bei der Marineschule die infanteristische Grundausbildung und die praktische Bordausbildung auf dem Großen Kreuzer "Freya". Am 24.10.15 erhielt er ein Bordkommando auf dem Linienschiff "Schlesien". Hier nahm er an der Skagerrakschlacht teil.

Von Oktober 1916 bis Mai 1917 absolvierte Lucht einige Lehrgänge, u.a. den Offizierskurs. Anschließend folgten Bordkommandos. Nach drei Monaten auf dem Linienschiff "Deutschland" war er bis Juli 1918 auf dem Linienschiff "Thüringen". Es folgten Bordkommandos bei der Torpedoschulflottille und ab dem September 1918 auf dem Linienschiff "Posen" (bis Noveber 18). Am 31.3.19 kam die offizielle Entlassung aus der Marine.

Von März bis Juli war Lucht beim Freikorps der II.Marine-Brigade in Wilhelmshaven. Am 11.11.19 wurde Leutnant zur See Lucht reaktiviert. Am 1.7.20 kam er als Ordonnanzoffizier zur Küsten-Wehr-Abteilung VI. Am 10.1.21 folgte die Beförderung zum Oberleutnant zur See und am 5.3.22 Ernennung zum Kompanieoffizier. Am 1.4.24 erhielt Lucht die Kommandierung zur I.Schiffsstammdivision der Ostsee. Auch hier war er Kompanieoffizier.

Am 6.1.25 folgte wieder ein Bordkommando als Wachoffizier auf dem Linienschiff "Hessen". Ab dem 26.9.27 wurde Ernst Lucht Kommandant des Minensuchbootes "M 122" (1.Minensuch-Halbflottille). In dieser Dienststellung folgte am 1.4.28 die Beförderung zum Kapitänleutnant. Vom 26.9.30 bis zum 4.10.32 war Lucht Kompanieführer der 4.(Ausbildungs-)Kompanie bei der II.Schiffsstammabteilung der Ostsee. Anschließend stand er kurze zeit zur Verfügung des Stationschefs der Marinestation der Nordsee.

Ab dem 19.1.33 gehörte Lucht zum Schiffsstamm des neuen Panzerschiffes "Deutschland". Am 1.4.33 wurde er dort Rollenoffizier. Nach der Beförderung zum Korvettenkapitän wurde Lucht am 1.10.35 Chef der 2.Geleitflottille, die er zwei Jahre führte. Am 2.10.37 folgte eine Tätigkeit bei der Sperrwaffeninspektion. Hier war er als Referent und Gruppenleiter der Militärgruppe tätig, zum Schluß als Fregattenkapitän. Am 30.1.40 begann eine längere Verwendung im Marinewaffenhauptamt des OKM. In der Amtsgruppe Sperrwaffen wurde er zunächst Chef der Abteilung technische Entwicklung (SWa II). Ab dem 6.8.40 war er dort schließlich Chef der Militärtechnischen Abteilung (SWa I). Hier erfolgten die Beförderungen zum Kapitän zur See und am 1.4.43 zum Konteradmiral.

Mit dem 4.4.43 erhielt Ernst Lucht ein Frontkommando. Als Befehlshaber der Sicherung der Nordsee war er für alle dortigen Sicherungsstreitkräfte zuständig. Am 9.11.44 folgte die Verleihung des Deutschen Kreuzes in Gold und am 21.11.44 die Nennung im Wehrmachtsbericht. Als Krönung seiner Tätigkeit erhielt er darüber hinaus am 17.1.45 für seine Erfolge das Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz.

Vom 15.1. bis zum 8.5.45 war Konteradmiral Lucht Befehlshaber der Sicherungsstreitkräfte. Er unterstand damit direkt dem Flottenkommando und war truppendienstlicher Vorgesetzter aller Sicherungsstreitkräfte. Am 20.6.45 geriet Lucht in englische Kriegsgefangenschaft, aus der er am 23.6.47 entlassen wurde.

Vom 1.9.57 bis zum 30.9.66 war Lucht Stellvertretender Bundesbeauftragter bei den Seeämtern. Von Oktober 1958 bis Juni 1968 fungierte er als Präsident, später als Ehrenpräsident des Deutschen Marinebundes e.V. . Ab dem 17.10.75 war Konteradmiral a.D. Ernst Lucht noch 2.Vizepräsident des Verbandes Deutscher Soldaten. Er verstarb am 2.11.75 in Neumünster/Schleswig-Holstein.

 


Weiterführende Literatur:

Dörr, Manfred: Die Ritterkreuzträger der Überwasserstreitkräfte der Kriegsmarine, Biblio-Verlag Osnabrück, 1995 u. 1996 (2 Bände)

Fellgiebel, Walter-Peer: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939-1945, Podzun-Pallas-Verlag Friedberg, 1986

Gericke, Bernd: Die Inhaber des Deutschen Kreuzes in Gold, in Silber und die Ehrentafelspange der Kriegsmarine, Biblio-Verlag, Osnabrück, 1993

Hildebrand, Hans H. / Henriot, Ernest:: Deutschlands Admirale 1849-1945, Biblio-Verlag Osnabrück, 1988, 3 Bände

Scheibert, Horst: Die Träger des Deutschen Kreuzes in Gold, Podzun-Pallas-Verlag Friedberg

Scherzer, Veit: Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis, 2007

Witthöft, Hans Jürgen: Lexikon zur deutschen Marinegeschichte, Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford, 1977 (2 Bände)

 

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