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Letzte Änderung: 12.01.2017

Kapitän zur See der Reserve

Gustav Freiherr von Liebenstein

geboren am 25.04.1891 in Rastatt / Baden

gestorben am 17.01.1967 in Mannheim

 

Beförderungen und Auszeichnungen

01.04.1909 Seekadett
12.04.1910 Fähnrich zur See
19.09.1912 Leutnant zur See
02.05.1915 Oberleutnant zur See
10.11.1919 Kapitänleutnant

15.04.1936 Kapitänleutnant der Reserve
31.05.1938 Korvettenkapitän der Reserve
09.04.1940 Spange zum Eisernen Kreuz II.Klasse
27.07.1940 Spange zum Eisernen Kreuz I.Klasse
01.09.1941 Fregattenkapitän der Reserve
22.08.1943 Deutsches Kreuz in Gold
03.09.1943 Ritterkreuz als Chef der 2.Landungsdivision und Seetransportführer Messina-Straße
01.04.1944 Kapitän zur See der Reserve

ferner: Kriegsabzeichen für Minensuch-, U-Boot-Jagd- und Sicherungsverbände

 

Lebenslauf

Gustav Adolph Ludwig Wilhelm Freiherr von Liebenstein wurde am 25. April 1891 in Rastatt/Baden geboren. Am 1. September 1909 trat er in die Kaiserliche Marine ein. Die praktische Bordausbildung absolvierte er auf dem Schulschiff Victoria Luise. Nach dem Besuch der Marineschule Mürwik folgten Bordkommandos auf den Kleinen Kreuzern Stettin und Rostock. Kurz vor der Skagerrak-Schlacht, in der die Rostock verloren ging, wechselte Frhr. von Liebenstein zu den Torpedobooten. Ab dem 1. Mai 1916 fungierte er als Waffenoffizier auf S 24, G 92 und S 62. Am 1. Dezember 1917 übernahm er das Torpedoboot V 6 als Kommandant. Ab dem 1. März 1918 befehligte er dann V 3. Freiherr von Liebenstein nahm an der Doggerbank- und Skagerrak-Schlacht teil und erwarb sich beide Eisernen Kreuze. Am 10. November 1919 verließ er die Marine mit dem Charakter eines Kapitänleutnants.

Am 15. April 1936 wurde Gustav Frhr. von Liebenstein als Kapitänleutnant der Reserve bei der Kriegsmarine angestellt. Am 31. Mai 1938 erfolgte die Beförderung zum Korvettenkapitän der Reserve. Im Zuge der Mobilmachung kam am 23. August 1939 seine Einberufung. Ab September fungierte er zunächst als Marine-Nachrichten-Offizier in Bremerhaven, bevor er am 19. September 1939 der 2. Admiralstabsoffizier beim Führer der Vorpostenboote West wurde. Am 5. April 1940 trat Liebenstein seine Stellung als 4. Admiralstabsoffizier beim Befehlshaber der Sicherung der Nordsee (B.S.N.) an. In dieser Dienststellung erwarb er sich die beiden Spangen zum EK II und EK I. Seit dem 1. September 1941 Fregattenkapitän d.R., wurde er am 1. November 1941 der 1. Admiralstabsoffizier des B.S.N..

Am 6. Mai 1942 wechselte von Liebenstein als Flottillenchef zur 1. Sperrbrecherflottille. Am 20. Februar 1943 wurde er dann 1. Admiralstabsoffizier beim Admiral der Seebefehlsstellen, der für Aufstellung und Ausrüstung der Landungsflottillen zuständig war. Am 1. April 1943 übernahm von Liebenstein die 2. Landungsflottille und wurde schließlich am 26. Mai 1943 Kommandeur der 2. Landungs-Division. In dieser Dienststellung blieb Liebenstein bis zum Januar 1944 und fungierte darüber hinaus als Seetransportführer Messinastraße (Mai bis August 1943) sowie als Seetransportführer Korsika (September/Oktober 1943). Er erwarb sich dabei innerhalb kurzer Zeit das Deutsche Kreuz in Gold (22. August) und das Ritterkreuz (3. September 1943). Der Wehrmachtsbericht vom 20.8.43 meldete: "Bei der Versorgung Siziliens und der späteren Rückführung der dort kämpfenden Verbände haben sich zum Transport eingesetzte Einheiten der Kriegsmarine unter Führung des Fregattenkapitäns Freiherr von Liebenstein in unermüdlichem Einsatz besonders bewährt."

Am 6. Januar 1944 wurde von Liebenstein Chef des Stabes beim Kommandierenden Admiral in den Niederlanden, wo er am 1. April 1944 zum Kapitän zur See d.R. befördert wurde. Am 8. Mai 1945 geriet er im Raum Bloemendaal (bei Haarlem/NL) in englische Gefangenschaft, aus der er im November 45 entlassen wurde.

Gustav Freiherr von Liebenstein starb am 17. Januar 1967 in Mannheim.

 


Weiterführende Literatur:

Dörr, Manfred: Die Ritterkreuzträger der Überwasserstreitkräfte der Kriegsmarine, Biblio-Verlag Osnabrück, 1995 u. 1996 (2 Bände)

Fellgiebel, Walter-Peer: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939-1945, Podzun-Pallas-Verlag Friedberg, 1986

Gericke, Bernd: Die Inhaber des Deutschen Kreuzes in Gold, in Silber und die Ehrentafelspange der Kriegsmarine, Biblio-Verlag, Osnabrück, 1993

Scheibert, Horst: Die Träger des Deutschen Kreuzes in Gold, Podzun-Pallas-Verlag Friedberg

Scherzer, Veit: Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis, 2007

Witthöft, Hans Jürgen: Lexikon zur deutschen Marinegeschichte, Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford, 1977 (2 Bände)

 

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Personen

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