www.deutsches-marinearchiv.de   Letzte Änderung: 29.09.2010

Korvettenkapitän

Klaus Feldt

geboren am 14.04.1912 in Kiel

gestorben am 07.09.2010

 

Beförderungen und Auszeichnungen

10.09.33 Französische Rettungsmedaille II.Klasse
01.07.35 Fähnrich zur See / Obermaat
01.01.37 Oberfähnrich zur See
01.04.37 Leutnant zur See
01.04.39 Oberleutnant zur See
05.04.39 Dienstauszeichnung IV.Klasse
06.06.39 Spanienkreuz mit Schwertern in Bronze
26.10.39 Medaille zur Erinnerung an die Heimkehr des Memellandes
16.11.39 Eisernes Kreuz II.Klasse
20.12.39 Medaille zur Erinnerung an den 1.10.38
__.__.40 Kriegsabzeichen für Minensuch-, U-Boot-Jagd- und Sicherungsverbände
28.04.40 Eisernes Kreuz I.Klasse
25.04.41 Ritterkreuz als Olt.z.S., Kdt. "S 30" i.d. 2.Schnellbootsflottille
27.06.41 Verwundetenabzeichen in Schwarz
01.09.41 Kapitänleutnant
19.12.41 Schnellboots-Kriegsabzeichen
03.07.42 Zerstörer-Kriegsabzeichen
05.12.42 Finnisches Freiheitskreuz IV.Klasse
01.03.43 Korvettenkapitän
01.01.44 Eichenlaub (362.) als KKpt., Chef 2.Schnellbootsflottille

 


Lebenslauf

Gustav Waldemar Klaus Feldt wurde am 14.4.1912 in Kiel geboren und ging 1930 zur Handelsmarine. 1933 half er bei der Rettung von 30 Schiffbrüchigen des Dampfers "l'Atlantique", wofür er die französische Rettungsmedaille erhielt.

Am 5.4.35 trat er in Stralsund in die II.Schiffsstammabteilung der Ostsee ein, wo er bei der 10.Kompanie die erste infanteristische Grundausbildung absolvierte. Ab dem 13.6.35 folgten Lehrgänge an der Schiffsartillerieschule Kiel-Wik und der Fähnrichslehrgang an der Marineschule Flensburg-Mürwik. Zwischenzeitlich nahm er an zwei Belehrungsfahrten auf dem Linienschiff "Schleswig-Holstein" und dem Dampfer "Hecht" teil. Nach dem 31.3.36 folgten weitere Lehrgänge: Fähnrichs-Fla-Maschinenwaffen-Lehrgang (Küstenartillerieschule Wilhelmshaven), Fähnrichs-Nachrichten-Lehrgang (Marine-Nachrichtenschule Flensburg-Mürwik), Fähnrichs-Infanterie-Lehrgang (II.Schiffsstammabteilung der Ostsee, Stralsund), Fähnrichs-Artillerie-Lehrgang (Schiffsartillerieschule Kiel-Wik) und der Fähnrichs-Torpedo-Lehrgang (Torpedoschule Flensburg-Mürwik).

Am 23.9.36 kam Klaus Feldt als II.W.O. auf das Torpedoboot "Luchs" (2.Torpedobootsflottille). Während dieses Kommandos besuchte er noch den Fla-Maschinenwaffen-Leiter-Lehrgang an der Küstenartillerieschule. Es folgte ab dem 11.10.37 eine weitere Fortbildung, der FT-B-Lehrgang an der Marine-Nachrichtenschule Mürwik. Im Anschluß daran wurde Feldt W.O. und Zugoffizier bei der Ausbildungsabteilung der 3.Zerstörer-Division. Am 31.3.38 erhielt Lt.z.S. Feldt ein Bordkommando als III.W.O. und Adjutant auf "Leopard" (4.Torpedobootsflottille). Auch hier nahm er an Einsätzen in spanischen Gewässern teil. Nach einem Signal-Offizier-Lehrgang in Mürwik stieg Feldt am 6.2.39 zum II.W.O. auf und wurde kurze Zeit später zum Oberleutnant zur See befördert. Nach Kriegsbeginn erlebte er die erste Einsatzzeit in der Nordsee.

Am 6.11.39 kam Feldt zu einem Sonderkommando der Kriegsmarine-Dienststelle Bremen. Am 4.12.39 wurde er Kommandant von "Schiff 18" (ex Fischdampfer "Alteland", 419 BRT) bei der 16. Vorposten-Gruppe. Hier erwarb er sich beim Norwegenunternehmen das EK I. Am 1.6.40 folgte ein weiteres Sonderkommando, in diesem Fall beim Admiral norwegische Westküste.

Am 10.7.40 wurde OLt.z.S. Feldt zur 2.Schnellbootsflottille versetzt. Hier kommandierte er "S 30" und später "S 43". Mit den beiden Booten nahm er an Einsätzen im Kanal, in der Nordsee und in der Ostsee teil. Seine Leistungen wurden am 18.4.41 mit der namentlichen Nennung im Wehrmachtsbericht und am 25.4.41 mit der Verleihung des Ritterkreuzes gewürdigt.

Am 27.6.41 erhielt "S 43" im Finnischen Meerbusen nördlich Dagö einen Minentreffer und sank, wobei Feldt an Kopf, Brust und dem linken Fuß schwere Verwundungen davontrug. Am 1.9.41 zum Kapitänleutnant befördert, übernahm er nach seiner Genesung am 20.10.41 die 2.Schnellbootsflottille als Chef. Weitere Einsätze im Kanal - u.a. auch der Kanaldurchbruch deutscher Schlachtschiffe ("Cerberus") - führten am 9.7.42 zu einer zweiten Nennung im Wehrmachtsbericht sowie zur Beförderung zum Korvettenkapitän. Am 1.1.44 wurden seine Leistungen mit der Verleihung des Eichenlaubs gewürdigt. Seine Boote hatten bis dahin 39 Schiffe mit 103.360 BRT sowie 3 Zerstörer und 2 Bewacher versenkt.

Feldt kommandierte vom 16.2.44 bis zum 7.5.45 die Schnellboots-Lehrdivision und geriet am 7.5.45 im Raum Flensburg in englische Gefangenschaft, aus der er bereits am 31.8.45 entlassen wurde.

Namentlich bekannte Erfolge mit S 30:
06.02.41 Dampfer mit 501 BRT
25.02.41 Geleit-Zerstörer "Exmoor" ca. 1.000 BRT
17.04.41 Dampfer "Ethel Radcliff", 5.673 BRT torpediert

 


Weiterführende Literatur:

Dörr, Manfred: Die Ritterkreuzträger der Überwasserstreitkräfte der Kriegsmarine, Biblio-Verlag Osnabrück, 1995 u. 1996 (2 Bände)

Fellgiebel, Walter-Peer: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939-1945, Podzun-Pallas-Verlag Friedberg, 1986

Kühn, Volkmar: Schnellboote im Einsatz 1939-1945, Motorbuchverlag Stuttgart, 1976

Schaulen, Fritjof: Eichenlaubträger 1940-1945 (3 Bände), Pour le Merite, Selent, 2005

Scherzer, Veit: Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis, 2007

Stockert, Peter: Die Eichenlaubträger 1940-1945 (4 Bände), Verlag Friedrichshaller Rundblick, 1996

Witthöft, Hans Jürgen: Lexikon zur deutschen Marinegeschichte, Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford, 1977 (2 Bände)

 

Ritterkreuz-
träger F - H
Personen 1935 - 1945 Hauptseite