www.deutsches-marinearchiv.de   Letzte Änderung: 06.02.2010

Korvettenkapitän

Georg Christiansen

geboren am 21.10.1914 in Flensburg

gestorben am 14.06.1997

 

Tabellarischer Lebenslauf

26.09.34  Seekadett (Ernennung)
01.10.34  Obermatrose
01.01.35  Oberstabsmatrose
01.07.35  Fähnrich zur See
01.01.37  Oberfähnrich zur See
01.12.37  Dienstauszeichnung IV. Klasse
01.04.37  Leutnant zur See
11.10.38  Kommandant in der 1. Schnellboot-Flottille ("S 23", "S 18", "S 101")
01.04.39  Oberleutnant zur See

20.04.40  Eisernes Kreuz II.Klasse
29.05.40  Eisernes Kreuz I.Klasse
16.12.40  Schnellboots-Kriegsabzeichen
00.01.41  Kommandant "S 101", 1. Schnellboot-Flottille
08.05.41  Ritterkreuz als OLt.z.S., Kdt. "S 101"
01.09.41  Kapitänleutnant
08.11.41 - 10.07.42  Chef 8. Schnellboot-Flottille
31.08.42  Chef 1. Schnellboot-Flottille
01.03.43  Korvettenkapitän
10.09.43 - 08.05.45  2.Admiralstabsoffizier beim Führer der Schnellboote
13.11.43  Eichenlaub (326.) als KKpt., Chef 1. Schnellboot-Flottille
08.12.44  Kuban-Schild

09.05.45 - 30.09.45  in der Verwaltungs-Abteilung der Deutschen Minenräumdienst-Leitung in Glückstadt/Elbe

 

Lebenslauf

Georg Stuhr Christiansen wurde am 21.10.1914 in Flensburg geboren. Am 8.4.34 trat er in die Reichsmarine ein. Bei der 2. Kompanie der II. Schiffsstammdivision der Ostsee absolvierte er die erste infanteristische Grundausbildung. Am 15.6.34 folgte dann die praktische Bordausbildung auf dem Segelschulschiff "Gorch Fock" und ab dem 27.09.34 auf dem Leichten Kreuzer "Emden".
Vom 27.6.35 bis zum 30.3.36 absolvierte Christiansen den Fähnrichs-Lehrgang an der Marineschule Flensburg-Mürwik. Es folgten der Fähnrichs-Artillerie-Lehrgang an der Schiffsartillerie-Schule Kiel-Wik, der Fähnrichs-Torpedo-Lehrgang an der Torpedoschule Flensburg-Mürwik, der Fähnrichs-Nachrichten-Lehrgang an der Marine-Nachrichtenschule Mürwik, der Fähnrichs-Sperr-Lehrgang an der Sperrschule Kiel-Wik sowie der Fähnrichs-Infanterie-Lehrgang bei der II. Schiffsstammabteilung der Ostsee. Ab dem 10.10.36 folgte eine weitere Bordausbildung auf dem Torpedoboot "Tiger" (3. Torpedoboot-Flottille).

Am 1.4.37 wurde Christiansen zum Leutnant zur See befördert und erhielt auf dem Torpedoboot "Iltis" (3. Torpedoboot-Flottille) ein Bordkommando. Nach einem Starboot-Lehrgang und einer Pokal-Segelwettfahrt landete Christiansen am 12.7.37 bei der 2. Zerstörer-Division. Zunächst als Zugführer bei der Ausbildungs-Abteilung eingesetzt, fungierte er vom 15.9.37 bis zum 29.3.38 als IV. bzw. III. Wachoffizier auf dem Zerstörer Z 7 "Hermann Schoemann".

Am 30.3.38 kam Christiansen zur Torpedoschule Flensburg-Mürwik, bevor 12.6.38 seine Kommandierung als Kommandant zur 1. Schnellboot-Flottille erfolgte. Vom 12.8. bis zum 10.10.38 war er kurze Zeit Kommandant Kommandant von "S 7" bei der 2. Schnellboot-Flottille.
Am 11.10.38 erfolgte die abermalige Vesetzung zur 1. Schnellboot-Flottille, wo er Kommandant von den Booten "S 23", "S 18" und "S 101" war.

Bereits im Polenfeldzug konnte Christiansen mit seinem Boot "S 23" ein polnisches Schiff versenken. Es folgten 1939/40 Einsätze in der Nordsee.Auch bei der Operation Weserübung war Christiansen mit "S 23" dabei. Die 1. Schnellboot-Flottille gehörte zur Kriegsschiff-Gruppe 3 (KAdm. Herbert Schmundt), die Bergen zum Ziel hatte. Vom 16.5.40 bis zum 22.5.41 befand sich das Einsatzgebiet im Kanal. Während dieser Einsätze versenkte Christiansen ein norwegisches Torpedoboot (9.4.40), die französischen Zerstörer "Jaguar" (23.5.40) und "Sirocco" (31.5.40) sowie sieben Handelsschiffe mit 30.000 BRT aus stark gesicherten Geleitzügen. Für diese Erfolge wurde Christiansen am 8.5.41 mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Ab dem 17.6.41 folgten dann Einsätze im Finnenbusen.

Am 8.11.41 übernahm Christiansen, seit dem 1.9.41 Kapitänleutnant, das Kommando über die 8. Schnellboot-Flottille. Diese Flottille wurde am 1.11.41 in Kiel aufgestellt. Einsatzort waren die norwegischen Gewässer im Raum Kolabucht/Murmansk, die von Kirkenes aus angefahren wurden. Die Flottille wurde am 10.7.42 aufgelöst.

Vom 11.7. bis zum 4.8.42 stand Christiansen zunächst zur Verfügung des B.d.S., bevor er am 31.8.42 das Kommando über die 1.Schenllboot-Flottille übernahm. Die Flottille war zu diesem Zeitpunkt im Schwarzen Meer eingesetzt. Hier versenkte die Flottille unter seiner Führung 49 russische Schiffe mit über 60.000 BRT sowie ein Torpedoboot. Für diese Erfolge erhielt Christiansen am 13.11.43 als 326. Soldat der Wehrmacht und vierter Schnellboot-Mann das Eichenlaub zum Ritterkreuz.

Vom 10.9.43 bis zum 8.5.45 war Christiansen als 2.Asto im Stab des Führers der Schnellboote, Kommodore Rudolf Petersen. Am 22.2.45 kam Christiansen ins Lazarett Malente, dem ein Urlaub bis zum 8.3.45 folgte.

Vom 9.5.45 bis zum 30.9.45 war Christiansen in der Verwaltungs-Abteilung der Deutschen Minenräumdienst-Leitung in Glückstadt/Elbe tätig.

 

 


Weiterführende Literatur:

Dörr, Manfred: Die Ritterkreuzträger der Überwasserstreitkräfte der Kriegsmarine, Biblio-Verlag Osnabrück, 1995 u. 1996 (2 Bände)

Fellgiebel, Walter-Peer: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939-1945, Podzun-Pallas-Verlag Friedberg, 1986

Schaulen, Fritjof: Eichenlaubträger 1940-1945 (3 Bände), Pour le Merite, Selent, 2005

Scherzer, Veit: Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis, 2007

Stockert, Peter: Die Eichenlaubträger 1940-1945 (4 Bände), Verlag Friedrichshaller Rundblick, 1996

Witthöft, Hans Jürgen: Lexikon zur deutschen Marinegeschichte, Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford, 1977 (2 Bände)

 

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