www.deutsches-marinearchiv.de | E I N S A T Z 1936 - 1939 | Letzte Änderung 21.01.2010 |
Die Kriegsmarine im
Spanischen Bürgerkrieg
1936 - 1939
18.07.1936 | In Spanien erhebt sich ein Teil der Bevölkerung unter General Franco gegen ihre "Volksfrontregierung". |
24.07.1936 | Aufgrund des Bürgerkriegs entsenden
verschiedene Seemächte Kriegsschiffe zum Schutz der ansässigen
Ausländer. Deutschland entsendet unter Führung von KAdm. Rolf Carls die Panzerschiffe Deutschland und Admiral Scheer sowie den leichten Kreuzer Köln. Am nächsten Tag folgt die 2.Torpedobootsflottille. |
Die deutschen Schiffe evakuieren in den folgenden Monaten 15.000 Europäer aus dem rotspanischen Machtbereich und stellen Geleitschutz für Handelsschiffe. Bei den Einsätzen wechseln sich die deutschen Schiffe ab - so wie es auch heute bei den Auslandseinsätzen der Deutschen Marine praktiziert wird. | |
19.08.1936 | Rotspanische Kriegsschiffe durchsuchen den deutschen Dampfer Kamerun und verhindern dessen Einlaufen nach Cadiz. |
28.12.1936 | Rotspanische Kriegsschiffe bringen den deutschen Dampfer Palos auf. Deutschland requiriert daraufhin die beiden spanischen Dampfer Aragon und Marta Junquera. |
12.03.1937 | Zum Schutz der internationalen Seefahrt
beginnt eine systematische Überwachung der spanischen Gewässer. Damit
soll eine Ausweitung des Krieges verhindert werden. Deutschland erhält den Kontrollbereich zwischen Kap Orepese und Kap de Gata. Hierzu gehören damit die Gewässer vor Cartagena, Alicante und Valencia. |
24. und 26.05.1937 |
Das deutsche Torpedoboot Albatros
entgeht insgesamt drei rotspanischen Bombenangriffen. Trotz dieser Vorfälle erlaubt das OKM den Waffengebrauch nur für den Fall äußerster Notwehr. |
29.05.1937 | Nachdem spanische Flugzeuge mehrfach europäische Schiffe mit Bomben angegriffen haben, erfolgt ein Angriff auf das vor Ibiza ankernde Panzerschiff Deutschland. Anschließend wird das Schiff noch von vier Zerstörern beschossen, die jedoch keine Treffer erzielen. Den zwei Bombentreffern fallen 31 deutsche Besatzungsmitglieder zum Opfer. Die noch kurz zuvor an Bord befindlichen ausländischen Gäste entkommen knapp dem Überfall. Nach dem Angriff findet ein reger Funkverkehr zwischen dem roten Spanien und Moskau statt. |
31.05.1937 | Die deutschen Schiffe Admiral Scheer, Seeadler und Albatros beschießen bei einem Vergeltungsangriff den befestigten rotspanischen Hafen Almeria. |
15. und 18.06.1937 |
Rotspanische U-Boote fahren zwei Angriffe gegen den deutschen Leichten Kreuzer Leipzig. Der Nichteinmischungsausschuss (an dem sich 26 Nationen beteiligten) beschließt keine Gegenmaßnahmen, so dass sich Deutschland aus der internationalen Seeüberwachung verabschiedet. Fortan werden nur noch "eigene Interessen" geschützt. Aus diesem Grund wird auch die Anzahl deutscher Schiffe in dem Seegebiet reduziert. |
15.12.1938 | Nachdem General Franco die Regierungsgewalt übernommen hat, werden alle deutschen Schiffe zurückgezogen. |
Weiterführende Literatur:
Potter/Nimitz/Rohwer: Seemacht, Manfred Pawlak Verlagsgesellschaft, Herrsching, 1982
Prager, Hans-Georg: Panzerschiff Deutschland, Schwerer Kreuzer Lützow, Wilhelm Heyne Verlag, München, 1983
Röhr, Albert: Deutsche Marinechronik, Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg/Hamburg, 1974