www.deutsches-marinearchiv.de   Letzte Änderung: 21.01.2010

Seekrieg 1939

21. - 30. November

 

Dienstag, 21. November 1939

Vorstoß der Flotte (Adm. Wilhelm Marschall) mit den Schlachtschiffen Gneisenau (Kpt.z.S. Netzbandt) und Scharnhorst (Kpt.z.S. Hoffmann) gegen die britische Northern Patrol zur Entlastung des Panzerschiffes Admiral Graf Spee (Kpt.z.S. Langsdorff) im Südatlantik. Die Operation dauert bis zum 27.11., wobei am 23.11. der britische Hilfskreuzer Rawalpindi versenkt wird.

Im Firth of Forth läuft der britische Kreuzer Belfast auf eine am 4.11. von U 21 (KLT. Fritz Frauenheim) gelegte Mine und wird beschädigt.

KptLt. Werner Heidel stellt das U-Boot U 55 (Typ VII B) in Dienst.

 

 

Mittwoch, 22. November 1939

Der britische Kreuzer Neptune stellt bei Ascension den deutschen Frachter Adolph Woermann (8.577 BRT), der sich selbst versenkt.

 

Donnerstag, 23. November 1939

Am 23.11. steht die Rawalpindi (Capt. Kennedy) zwischen Island und den Färöer-Inseln. Gegen Abend sichtet der britische Hilfskreuzer, ein umgebautes Passagierschiff mit vier alten 15,2 cm-Kanonen, ein Kriegsschiff und vermutet zunächst, daß es sich um die Deutschland handelt und funkt eine entsprechende Meldung. Capt. Kennedy nimmt den ungleichen Kampf auf und erzielt sogar einen Treffer auf dem deutschen Schlachtschiff Scharnhorst (Kpt.z.S. Hoffmann). Im Feuer der beiden deutschen Schlachtschiffe geht der Hilfskreuzer jedoch bald unter und nimmt die meisten der 270 Mann mit in die Tiefe. Scharnhorst und Gneisenau können innerhalb von zwei Stunden noch 27 Leute retten, weitere 11 Überlebende werden noch nach 36 Stunden durch ein britisches Schiff gerettet. Während die beiden deutschen Schiffe abdrehen, befindet sich bereits der Kreuzer Newcastle in unmittelbarer Nähe. Wegen der Dunkelheit und den Regenböen bleiben die Schlachtschiffe unentdeckt und können sich trotz der Sichtung weiterer britischer Schiffe absetzen und erreichen am 27.11. unbehelligt Wilhelmshaven.
Dieser Vorstoß wurde durch den deutschen Funkbeobachtungsdienst ermöglicht, der den britischen Marinecode brechen konnte.

Ein deutsches Flugzeug wirft eine Magnetmine in seichtes Gewässer bei Shoeburyness/Essex. Kapitän J.G.D. Auvry entschärft die Mine, so daß das Geheimnis der deutschen Magnetminen gelüftet ist. Die Gegenmaßnahmen führen dazu, daß die Wirksamkeit der Minen viel geringer wird.

 

Freitag, 24. November 1939

Der B.d.A. (KAdm. Hermann Densch) läuft zur Handelskriegführung ins Skagerrak aus. Neben dem Panzerschiff Lützow und den Leichten Kreuzern Köln und Leipzig sind auch Boote der 6.Torpedobootsflottille dabei (Leopard, Seeadler, Iltis und Wolf). Die Schiffe kehren am nächsten Tag zurück.

 

Samstag, 25. November 1939

 

 

Sonntag, 26. November 1939

 

 

Montag, 27. November 1939

Die USA beschließt ein Ausfuhrverbot für alle Handelswaren nach Japan.

 

Dienstag, 28. November 1939

Der Seefliegerhorst auf Borkum wird von 12 Blenheim-Bombern angegriffen.

 

Mittwoch, 29. November 1939

U 35 (KptLt. Werner Lott) wird in der Nordsee ostwärts der Shetlands durch Wasserbomben der brit. Zerstörer Kingston, Icarus und Kashmir versenkt. Alle 43 Soldaten können gerettet werden. U 35 (Typ VII A) hat auf drei Feindfahrten vier Schiffe mit 7.850 BRT versenkt und 1 Schiff mit 6.014 BRT beschädigt.

Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Finnland und der Sowjetunion.

 

Donnerstag, 30. November 1939

Die Sowjetunion überfällt das kleine Nachbarland Finnland. 5 Armeen mit 30 Divisionen überschreiten die Grenze, sowjetische Flugzeuge bombardieren Helsinki, Hangö und Lahti. Die Marine beschießt die finnische Südküste.

Deutsche U-Boote versenken im November 28 alliierte Handelsschiffe mit 74.623 BRT.

 


Weiterführende Literatur:

Fock, Harald: Flottenchronik, Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg, 2000

Rohwer, Jürgen / Hümmelchen, Gerhard: Chronik des Seekrieges 1939-1945, Manfred Pawlak Verlagsgesellschaft, Herrsching

 

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