www.deutsches-marinearchiv.de   Letzte Änderung: 21.01.2010

Seekrieg 1939

11. - 20. Oktober

 

Mittwoch, 11. Oktober 1939

 

 

Donnerstag, 12. Oktober 1939

 

 

Freitag, 13. Oktober 1939

Das U-Boot U 40 (KorvKpt. Wolfgang Barten, Typ IX A) läuft in der Straße von Dover auf eine Mine und sinkt. Von den 41 Soldaten können sich nur drei retten. Auf zwei Feindfahrten konnte das IXA-Boot keine Erfolge erzielen.

U 42 (KptLt. Rolf Dau, Typ IX A) beschädigt auf der ersten Feindfahrt südwestlich von Irland den britischen Dampfer Stonepool (4.803 BRT) und wird nur wenige Stunden später von den Wasserbomben der britischen Zerstörer Imgen und Ilex versenkt. Neben dem Kommandanten fallen 25 weitere Seeleute. 17 Mann überleben den Untergang.

Großadmiral Dr.h.c. Erich Raeder stiftet das U-Boot-Kriegsabzeichen.

 

Samstag, 14. Oktober 1939

U 47 (KptLt. Günther Prien) dringt in der Nacht vom 13. auf den 14.10. in den britischen Flottenstützpunkt Scapa Flow ein und versenkt das Schlachtschiff Royal Oak (Capt. Benn) und beschädigt das Flugzeugmutterschiff Pegasus. 833 Seeleute finden dabei den Tod. Bereits im Ersten Weltkrieg wurde mehrfach erfolglos versucht, in der Höhle des Löwen feindliche Schiffe zu versenken. Dieses Husarenstück hat zur Folge, daß Hitler der U-Boot-Waffe mehr Beachtung schenkt. Prien wird mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet.

U 45 (KptLt. Alexander Gelhaar, Typ VII B) wird südwestlich von Irland durch Wasserbomben der britischen Zerstörer Inglefield, Icarus, Ivanhoe und Intrepid versenkt. Keiner der 38 Besatzungsmitglieder überlebt den Untergang. U 45 hat auf zwei Feindfahrten zwei Schiffe mit 19.313 BRT versenkt.

Das letzte polnische U-Boot Orzel erreicht nach 44-tägiger Irrfahrt England.

 

Sonntag, 15. Oktober 1939

Mitte Oktober beginnt eine neue U-Boot-Offensive gegen die alliierte Schiffahrt. Zunächst werden die Zugänge zu den britischen Häfen vermint.

Mitte Oktober gestattet die Sowjetunion, daß deutsche Schiffe jeder Größe in der Sapadnaja-Bucht repariert werden dürfen. Diese Enklave erhält den Namen "Basis Nord". Diese Absprache wurde zwischen Militärattaché von Baumbach und dem Volkskommissar Mikojan vereinbart.

 

Montag, 16. Oktober 1939

Am 16./17. Oktober greifen die Ju 88 der I./KG 30 (Hptm. Pohle) die britische Flotte im Firth of Forth und in Scapa Flow an. Bei diesem ersten Luftangriff auf die britischen Flottenstützpunkte gehen 3 Ju 88 - u.a. die des Gruppenkommandeurs - verloren. Die Leichten Kreuzer Southampton, Edinburgh und der Zerstörer Mohawk werden leicht beschädigt.

Der Frachter Halle (5.889 BRT) wird westlich von Dakar von dem französischen Leichten Kreuzer Duguay-Trouin gestellt. Das deutsche Schiff versenkt sich selber.

 

Dienstag, 17. Oktober 1939

Die Seekriegsleitung erlaubt den U-Boot-Kommandanten, jedes als feindlich erkanntes Schiff ohne Warnung anzugreifen. Ausgenommen sind Passagierschiffe.

Vier Ju 88 der I./KG 30 unter dem neuen Kommandeur Hptm. Doench greifen Schiffe in Scapa Flow an. Das Schulschiff Iron Duke wird getroffen und muß auf Strand gesetzt werden. Ein Flugzeug geht bei dem Einsatz verloren.

In der Nacht zum 18.10. führen sechs deutsche Zerstörer die erste offensive Minenoperation gegen die britische Ostküste (Humber-Mündung) durch. Bis zum 10.2.40 werden bei diesen Operationen insgesamt 1.800 Minen gelegt. Auf den im Oktober gelegten Minen sinken bis Ende November 3 Kriegsschiffe, 1 Trawler und 26 Handelsschiffe mit 115.000 BRT.

 

 

Mittwoch, 18. Oktober 1939

KptLt. Günther Prien, Kommandant von U 47, wird für die Versenkung der Royal Oak von Hitler als zweiter Marinesoldat mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet.

Sowjettruppen marschieren in Estland ein.

 

Donnerstag, 19. Oktober 1939

Das OKH erstellt den ersten Aufmarschplan für einen Angriff im Westen.

Auf einer Konferenz am 18./19.10.39 bekräftigen Dänemark, Norwegen und Schweden ihren Willen zur Neutralität zur Erhaltung ihrer Unabhängigkeit.

Der englisch-französisch-türkische Beistandspakt wird geschlossen.

 

Freitag, 20. Oktober 1939

Bis zum 20.10. fallen den Magnetminen der deutschen U-Boote alleine 19 Schiffe mit 59.027 BRT zum Opfer.

U 34 (KLt. Rollmann) versenkt den schwedischen Dampfer Gustav Adolf (926 BRT).

U 34 (KLt. Rollmann) versenkt den britischen Dampfer Sea Venture (2.327 BRT).

 


Weiterführende Literatur:

Fock, Harald: Flottenchronik, Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg, 2000

Rohwer, Jürgen / Hümmelchen, Gerhard: Chronik des Seekrieges 1939-1945, Manfred Pawlak Verlagsgesellschaft, Herrsching

 

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