www.deutsches-marinearchiv.de S E E K R I E G    1939 - 1945  Letzte Änderung: 21.01.2010

Seekrieg 1939

21. - 30. September

 

Donnerstag, 21. September 1939

Ermordung des rumänischen Ministerpräsidenten Calinescu - angeblich durch Agenten des britischen Secret Service. 11 Männer werden am Tatort als Mörder erschossen.

 

Freitag, 22. September 1939

U 4 (KLt. von Klot-Heydenfeldt) versenkt den finnischen Dampfer Martti (2.262 BRT).

U 7 (KLt. Heidel) versenkt den britischen Dampfer Akenside (2.694 BRT).

 

Samstag, 23. September 1939

U 4 (KLt. von Klot-Heydenfeldt) versenkt den finnischen Dampfer Walma (1.361 BRT).

Das U-Boot U 54 (Typ VII B) wird von KptLt. Georg-Heinz Michel in Dienst gestellt.

Hitler erlaubt den U-Boot-Kommandanten, jedes Handelsschiff, das von seiner Funkanlage Gebrauch macht, zu torpedieren.

 

Sonntag, 24. September 1939

Der Zerstörer Z 22 "Anton Schmitt" wird in Dienst gestellt.

Das Handelsschiff Minden (Norddeutscher Lloyd,4.318 BRT) versenkt sich bei Annäherung feindlicher Kriegsschiffe selbst.

U 4 (KLt. von Klot-Heydenfeldt) versenkt den schwedischen Dampfer Gertrud Bratt (1.510 BRT).

Hitler hebt seinen Befehl, nach dem französische Schiffe nicht angegriffen werden dürfen, auf.

 

Montag, 25. September 1939

Die Schulschiffe Schleswig-Holstein und Schlesien beschießen bis zum 27.9. polnische Stellungen auf Hela.

Die Royal Navy beginnt mit dem Legen von Minensperren im Ärmelkanal, um die feindliche Schiffahrt zu blockieren.

 

Dienstag, 26. September 1939

Nachdem ein deutscher Aufklärer die britische Home Fleet gesichtet hat, erfolgt ein Angriff durch 9 Heinkel He 111 der 1./KG 26 (Hptm. Vetter) und 4 Junkers Ju 88 der 1./KG 30 (Hptm. Storp). Die 1./KG 26 greift erfolglos das 2.Kreuzergeschwaden an. Die 1./KG 26 stürzt sich auf die Dickschiffe. Es wird ein Bombentreffer auf dem Schlachtschiff Hood erzielt ohne daß die Bombe jedoch explodiert. Bei der Ark Royal wird ein Nahtreffer erzielt, der nur geringe Beschädigungen hervorruft. Die deutsche Propaganda meldet trotz korrekter Berichterstattung durch die Flieger die Ark Royal als versenkt. Auslöser hierfür sind Aufklärer, die den Flottenverband ohne den Flugzeugträger gesichtet haben.

Die britische Admiralität gibt bekannt, daß sie in Kürze alle Handelsschiffe mit Geschützen ausrüsten will. Hitler erlaubt daraufhin, alle bewaffneten Schiffe ohne Warnung anzugreifen.

Die Panzerschiffe Admiral Graf Spee und Deutschland beginnen im Atlantik mit dem Handelskrieg.

Nach sowjetischen Angaben wird in der Narwa-Bucht der sowjetischwe Tanker Metallist (968 BRT) von einem polnischen U-Boot versenkt. Dieser Vorfall soll der sowjetischen Regierung einen Vorwand liefern, gegen Estland vorzugehen. Die Begründung: Estland wäre nicht in der Lage, Schiffe in ihren Hoheitsgewässern zu schützen. Tatsächlich wurde die Metallist jedoch auf Befehl des Leningrader Parteisekretärs Zdanov von den eigenen Schiffen versenkt. Nach einem erfolglosen Versuch des U-Bootes SC-303 versenkte das Torpedoboot Tuca das Handelsschiff.

 

Mittwoch, 27. September 1939

Das polnische U-Boot Wilk trifft in England ein.

 

Donnerstag, 28. September 1939

Warschau kapituliert.

Hitler besucht die U-Boote in Wilhelmshaven.

U 7 (KLt. Heidel) versenkt den norwegischen Dampfer Solaas (1.368 BRT).

 

Freitag, 29. September 1939

Deutsch-sowjetischer Freundschafts- und Grenzvertrag durch Ribbentrop und Molotow unterzeichnet.

Die Briten planen die Verminung norwegischer Häfen.

Die Festung Modlin kapituliert.

U 7 (KLt. Heidel) versenkt den norwegischen Dampfer Takstaas (1.830 BRT).

Das Schnellboot S 1 wird in Dienst gestellt

 

Samstag, 30. September 1939

In Großbritannien wird eine polnische Exilregierung gebildet.

Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Großadmiral Erich Raeder, wird als erster Marinesoldat mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet.

Anweisung Hitlers, nach der die Prisenordnung in den Seegebieten westlich von Großbritannien bis zum 15. Breitengrad nicht mehr anzuwenden ist. Die zunehmende Bewaffnung der Handelsschiffe stellt eine zu große Gefahr für die U-Boote dar. Eine kleine Beschädigung des Bootes kann zum Verlust, zumindest aber zum Abbruch der Operation führen.

Das Panzerschiff Admiral Graf Spee kapert den britischen Dampfer Clement (5.051 BRT). Da die Besatzung die Maschine zerstört hat, muß das Schiff versenkt werden.

U 3 (KLt. Joachim Schepke) versenkt die beiden Dampfer Vendia (Dänemark, 1.150 BRT) und Dun (Schweden, 1.198 BRT).

Bis Ende September 1939 werden fast 300.000 Tonnen für Deutschland bestimmte Güter von der Royal Navy als Prise erbeutet. Die Jagd britischer Kreuzer auf deutsche Blockadebrecher legt die deutsche Schiffahrt nahezu lahm.

Die deutschen U-Boote versenken im September 48 Schiffe mit 178.644 BRT.

 


Weiterführende Literatur:

Fock, Harald: Flottenchronik, Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg, 2000

Rohwer, Jürgen / Hümmelchen, Gerhard: Chronik des Seekrieges 1939-1945, Manfred Pawlak Verlagsgesellschaft, Herrsching

 

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