www.deutsches-marinearchiv.de | Letzte Änderung: 18.01.2010 |
Schnellbootbegleitschiff
Adolf Lüderitz
Kiellegung | __.__.1938 |
Stapellauf | 20.02.1939 |
Indienststellung | 11.06.1940 |
Bauwerft | A.G. Neptun, Rostock |
Schwesterschiff | Carl Peters |
Länge | 114,0 m |
Breite | 14,5 m |
Tiefgang (achtern/vorn) | 4,34 m |
Tonnage (norm./max.) | 2.900 t / 3.600 t |
Maschinenanlage | 4 doppelwirkende MAN-Viertakt-Dieselmotoren mit Vulcangetriebe |
Leistung | 12.400 PS |
Geschwindigkeit | 23 kn |
Fahrbereich | 12.000 sm bei 15 kn |
Panzerung | |
Bewaffnung | 4 x 10,5 cm SK 1 x 4 cm-Bofors-Flak 6 x 3,7 cm Flak 8 x 2 cm Flak |
Besatzung | 225 Mann |
Kommandanten | 06.40 - 10.41 KLt. Möbes 10.41 - 11.43 KKpt.d.R. Erasmi 11.43 - 05.45 KLt. Gauland |
Verbleib | 1946 sowj. Beute (Pajserd) |
Franz Adolf Lüderitz
(16.07.1834 - 10.1886)
Adolf Lüderitz war Großkaufmann in seiner Geburtsstadt Bremen. Er erwarb umfangreiche Ländereien in Südwestafrika, so 1883 das Gebiet um Angra Pequena (Lüderitzbucht) und das angrenzende Land (Lüderitzland). Am 8.4.84 ersuchte er das Reich um Schutz gegen Englands Imperialismus. Die Reichsregierung gewährte im am 24.4. diesen Schutz, so dass damit der Grundstock für das Schutzgebiet Deutsch-Südwestafrika gebildet wurde. Lüderitz ertrank bei einer Expedition im Oktober 1886 im Oranjefluß.
Geschichte:
Die Adolf Lüderitz lief am 20.2.1939 bei der A.G. Neptun in Rostock vom Stapel. Kapitänleutnant Möbes stellte das Schiff am 11.6.40 bei der 3.Schnellbootsflottille in Dienst. Das Einsatzgebiet umfasste das Seegebiet von den Niederlanden bis in den Kanal hinein. Als die Flottille ins Mittelmeer verlegt wurde, kam die Adolf Lüderitz im November 1941 zur neu aufgestellten 8.Schnellbootsflottille. Der Einsatzraum lag im Bereich Kristiansand, Stavanger, Vardö. Am 24.6.42 wurde das Schnellbootbegleitschiff der 6.Schnellbootsflottille zugeteilt und blieb in Norwegen. Später folgte die Kommandierung zur 1.Schnellboots-Schulflottille, die zunächst in Norwegen und am Kriegsende in der Ostsee eingesetzt wurde. Am 17.1.43 griff das norwegische U-Boot Uredd vor Aalesund an, doch die Torpedos verfehlten das Ziel. Ein weiterer Angriff erfolgte am 14.4.45 im Joessingfjord durch Bomben und Raketen, wobei Schäden entstanden.
Nach dem Krieg wurde die Adolf Lüderitz zunächst bei der IV. Deutschen Minenräumdivision eingesetzt. 1946 erfolgte die Auslieferung an die Sowjetunion, wo sie unter dem Namen Pajserd fuhr.
Weiterführende Literatur:
Gröner, Erich: Die Schiffe der deutschen Kriegsmarine und ihr Verbleib 1939-1945, J.F.Lehmanns Verlag München, 1976
Hildebrand, Hans H. / Röhr, Albert / Steinmetz, Hans-Otto: Die deutschen Kriegsschiffe, 10 Bände, Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg
Kühn, Volkmar: Schnellboote im Einsatz 1939-45, Motorbuchverlag, Stuttgart