www.deutsches-marinearchiv.de   Letzte Änderung: 17.01.2010

Schlachtschiffe

H-Klasse

 

Technische Daten im Überblick

Kiellegungen H - 15.07.1939
J - 15.08.1939
Stapellauf  -
Indienststellung  -
Bauwerften H - Blohm und Voss, Hamburg
J - Deschimag, Bremen
K - Deschimag, Bremen
L - Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven
M - Blohm und Voss, Hamburg
N - Deutsche Werke, Kiel
Länge 278 m ü.A.
Breite 37,0 m
Tiefgang 9,6 m / 11,2 m
Tonnage 56.200 ts / 68.000 ts
Maschinenanlage 12 MAN doppelwirkende Dieselmotoren
Leistung 165.000 PS
Geschwindigkeit 30 kn
Fahrbereich 16.000 sm bei 19 kn
Panzerung Deck bis 120 mm
Seiten bis 300 mm
Artillerie bis 385 mm
Bewaffnung   8 x 40,6 cm
12 x 15,0 cm
16 x 10,5 cm
16 x 3,7 cm
24 x 2,0 cm
  6 x 53,3 cm-Torpedorohre
2 Katapulte
6 Bordflugzeuge
Besatzung 2.600 Mann
Kommandanten keine
Verbleib Für die beiden begonnenen Neubauten wurde
bereits am 10.10.1939 der Baustop verhängt

 


Entwicklungsgeschichte der H-Klasse

Die Schlachtschiffe der H-Klasse sollten das Rückgrat der deutschen Flotte bilden. Nach den beiden Schiffen der Scharnhorst-Klasse und den beiden Einheiten der Bismarck-Klasse waren im Z-Plan sechs Schiffe der H-Klasse geplant. Damit sollte die deutsche Schlachtflotte bis 1948 auf 10 Einheiten aufgestockt werden. Die Bewaffnung war ähnlich wie die der Bismarck-Klasse. Allerdings wurde die Hauptbewaffnung von 38,1 cm auf 40,6 cm vergrößert. Das große Kaliber dieser neuen Klasse sollte wenigstens zum Teil die zahlenmäßige Unterlegenheit gegenüber den alliierten Großkampfschiffen ausgleichen.

Bereits 1937 hatte man mit den Entwurfsarbeiten begonnen. Als Bauzeit waren 30 Monate auf der Helling und 20 Monate für die Ausrüstung vorgesehen. Die Fertigstellung der sechs Einheiten sollte bis 1944 erfolgen. Diese Bauzeit war allerdings auf die Friedenszeit berechnet.

Die Kiellegung für das Schiff "H" erfolgte am 15.7.1939 bei der Werft Blohm & Voss in Hamburg. Am 15.5.39 folgte bei der AG Weser in Bremen auch die Kiellegung für das zweite Schiff (J). Doch bereits am 10.10.39 erfolgte für beide Schiffe der Baustopp sowie die Annullierung der Bauaufträge "M" und "N". Bis dahin wurde für "H" 1.200 t Material verbaut. Wesentlich weniger wurde für das zweite Schiff verwendet. Die Abwrackung der bereits begonnenen Schiffsbauten erfolgten 1940, ebenso wie die Annullierung der restlichen Aufträge "K" und "L".

Mit 68.000 ts wären die Schiffe der H-Klasse auf Werften in Deutschland angewiesen gewesen. Keine andere Werft - z.B. an der französischen Atlantikküste - wäre in der Lage gewesen, diese Schiffe einzudocken.

Nachteilig an der Konstruktion war die relativ geringe Deckspanzerung, die der zunehmenden Bedrohung aus der Luft nicht gerecht wurde. Auch der Schiffsboden erschien gegen Minentreffer nicht ausreichend geschützt. 
Die Torpedorohre waren unter Wasser angebracht, so dass ein Durchbruch durch den Seitenpanzer erforderlich war. Die Festigkeit des Panzers war dadurch herabgesetzt. Bereits im 1.Weltkrieg hatte man schlechte Erfahrungen mit dieser Anordnung gemacht. Die Anlage nahm unter Deck viel Platz ein und barg die Gefahr, dass bei einem Treffer die  detonierenden Torpedos die Trefferwirkung verstärken könnten.

Die 40,6 cm-Geschützrohre waren zum Teil schon fertiggestellt. Nach dem Baustop wurden sie als Küstenartillerie verwendet. Vier wurden in Trondenes bei Harstad/Narvik und drei weitere an der Kanalküste bei Blanc Nez (Batterie Lindemann) eingesetzt.

 


Weiterführende Literatur:

Breyer, Siegfried: Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1905 - 1970, Manfred Pawlak Verlagsgesellschaft mbH, Herrsching

Gröner, Erich: Die Schiffe der deutschen Kriegsmarine und ihr Verbleib 1939-1945, J.F.Lehmanns Verlag München, 1976

 

 

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